Das Wirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat in einer gestrigen Pressemitteilung die Unterstützung einer Machbarkeitsstudie zur Erweiterung des Ocean Technology Campus (OTC) in Aussicht gestellt. Hierzu wurde Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger ein Zuwendungsbescheid übergeben. Ziel ist die Prüfung der Machbarkeit eines Innovations- und Technologiezentrums Unterwassertechnik für innovative Kleinunternehmen, Start-ups und mittelständischen Unternehmen.
Anfang Mai ist Rostock zudem Austragungsort für die weltgrößte Rüstungsmesse der Unterwasserverteidigungstechnologie – die sogenannte Undersea Defence Technology (UDT). Hierzu werden bis zu 1500 Fachbesucher aus aller Welt erwartet. Zu den rund 100 Ausstellern zählen große Unternehmen der Rüstungsindustrie, wie ThyssenKrupp oder Rheinmetall. Die Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger äußerte auf der vergangenen Bürgerschaftssitzung im Rahmen einer Einwohnerfragestunde ihr Bedauern, dass die Messe in Rostock stattfindet.
Hierzu äußert sich die stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende und Fraktionsvorsitzende der CDU/UFR-Fraktion in der Rostocker Bürgerschaft, Chris Günther, kritisch:
„Dass die Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger auf der einen Seite die Machtbarkeitsstudie zur Erweiterung des Ocean Technology Campus (OTC) begrüßt und auf der anderen Seite die Rüstungsmesse- und Konferenz „Undersea Defence Technology“ kritisch betrachtet und diese, wie in der Sitzung der Bürgerschaft in der vergangenen Woche geäußert, lieber nicht in Rostock hätte, zeigt den fehlenden klaren Kurs im Umgang mit der Ansiedlung innovativer Unterwassertechnik in unserer Hanse- und Universitätsstadt Rostock.
Die Machbarkeitsstudie, die nun durch das Land unterstützt wird, ist sinnvoll und notwendig, um auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei neuen Wirtschaftsansiedlungen im maritimen Sektor spielen zu können. Die nun Anfang Mai in Rostock stattfindende Messe „Undersea Defence Technology“ bietet bei aller berechtigten Kritik im Rahmen der aktuellen weltpolitischen Begebenheiten für die Branche der innovativen Unterwassertechnik eine wichtige Plattform, um sich zu präsentieren, Kontakte zu knüpfen, Innovationen voranzutreiben und sich über aktuelle Trends und Entwicklungen auszutauschen.
Es darf zu keinem gegenseitigen Ausspielen kommen, die Dinge müssen stets zusammen gedacht werden und durchaus auch kritisch begleitet werden. Jedoch nützen hierbei keinem irgendwelche Verbots-Gedankenspiele. Das muss der Weg für unsere Stadt sein, um auf dem Gebiet der innovativen Unterwassertechnik ein weltweit angesehener Standort zu werden.“
Der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Daniel Peters ergänzt: „Zu einem klaren Kurs für das neue Wissenschafts- und Wirtschaftszentrum gehört auch, dass die den Planungen für eine Klärschlammverbrennungsanlage abschwört. Das Vorhaben ist mittlerweile nicht nur unwirtschaftlich und ökologisch zweifelhaft, sondern dürfte den OTC-Bemühungen um Investitionen in Spitzentechnologie zuwiderlaufen.“